Walpurgisnacht auf dem Heiligen Berg
Brauchtumsabend der Unterelchinger Lehmwualer wird zum Hexenfest der Zünfte
Feuerpudel und Blaubergweibla tanzten zur wilden Musik der Blechbeatgugga und Blechbätschr. Rogga Baule und Kuhschwanzhexa und die Därlesbärbeln waren auch mit dabei. Elchingen erlebte eine Walpurgisnacht, mit über 400 Hästrägern aus 16 Zünften, die der Einladung der Unterelchinger Lehmwualer zum Brauchtumsabend in das Oberelchinger Konstatin-Vidal-Haus gefolgt waren. Bereits in der ersten Rauhnacht, dem Dreikönigstag, beginnt für die Zünfte, wie für alle schwäbisch-alemannischen Hästräger die Fasnacht. Das Häs ist abgestaubt, es „geht dagega“, das heißt: Es finden die ersten Fasnachtsveranstaltungen oder Umzüge mit Beteiligung der Zünfte statt. Manchmal geht der „Abstauber“ noch von Haus zu Haus. Vielerlei Bräuche um die Geschichte der Hästräger haben sich bis heute erhalten. Noch an vielen Orten geht der "Abstauber" von Haus zu Haus und reinigt sogar die Gäste in den Wirtshäusern.
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Wie in Elchingen steigen dann die ersten, dem Brauchtum angelehnten Feste. Die Masken in den Häusern sind griffbereit, die fünfte Jahreszeit ist "eingeschellt", es geht wie in Elchingen zum "Narrenschnorren".
„Borschtig, borschtig, borschtig isch die Sau/und wenn dia Sau net borschtig ischt/dann geit sie koine Leberwürscht“, singen die Hästräger vor der Metzgerei.
„S’guckt der Hintern zum Fenster raus/ma moint es sei a Wecka/es isch koi Wecka, es isch koi Wecka/es isch dr Asch von unsram Becka“, wird vor der Bäckerei gelästert, wenn der Bäckermeister am „Geschnorrten“ spart. Frisch gestärkt wird dann, wie beim Brauchtumsabend in Oberelchingen, ausgelassen gefeiert.
Bis in den Morgen tanzten dort Hästräger und Hexen mit Saublaudr, Fuchsschwanz und Rätsche um dem Heiligen Berg. (mde)
Erschienen am: 21.01.2015 in der NUZ